Warum Dächer nicht immer die beste Wahl sind: Alternative Installationsorte für Solarmodule

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Photovoltaikanlagen gehören nach wie vor zu den wichtigsten Bausteinen der Energiewende. In den meisten Fällen wird ihre Installation auch heute noch auf Dachflächen vorgenommen – eine Lösung, die sich vor allem durch eine gute Sonnenausbeute und die hohe Platzersparnis auszeichnet.

Doch was tun, wenn das vorhandene Dach ungeeignet ist − beispielsweise aufgrund von Schattenwurf, einer fehlenden Tragfähigkeit oder einer ungünstigen Ausrichtung? Moderne Technologien und kreative Konzepte ermöglichen mittlerweile zahlreiche Alternativen, die nicht nur praktisch, sondern in einigen Fällen sogar effizienter ausfallen können.

Freistehende Anlagen: Flexibilität auf offenen Flächen

Eine besonders beliebte Alternative stellen freistehende Solaranlagen dar. Diese Art der Anlagen wird meist auf großen Grundstücken oder landwirtschaftlichen Flächen installiert.

Dank ihrer flexiblen Positionierung lassen sich die Anlagen optimal zur Sonne ausrichten, wodurch ihr Ertrag signifikant steigt. Zudem bieten die Systeme die Möglichkeit, sogenannte Nachführsysteme − die Solartracker − einzusetzen. Diese folgen den Modulen und maximieren dadurch die Energieausbeute.

Freistehende Systeme eignen sich vor allem für Regionen, die sich durch einen begrenzten Bauplatz auf Dächern auszeichnen oder als Ergänzung zu einer bereits bestehenden Solaranlage. Die Installation erfordert jedoch eine umfassende Planung, da Faktoren wie Bodenbeschaffenheit, Umweltauswirkungen und Windlast berücksichtigt werden müssen.

Fassaden für die Energiegewinnung nutzen

Immer mehr Architekten und Bauherren entdecken darüber hinaus das große Potential von Fassadeninstallationen.

Besonders bei Neubauten lassen sich die Photovoltaikmodule nahtlos in die Gebäudegestaltung integrieren, ohne dass dafür zusätzliche Flächen beansprucht werden. Solche vertikalen Systeme liefern zwar grundsätzlich weniger Energie als Dachanlagen, da der Einstrahlwinkel meist suboptimal ist, sie können jedoch in Kombination mit anderen Lösungen eine erhebliche Menge Strom erzeugen.

Eine professionelle Photovoltaik Anlage Montage ist bei diesen Anlagen besonders essentiell, da Fassadeninstallationen spezielle Herausforderungen wie Winddruck, Zugänglichkeit und ästhetische Integration mit sich bringen.

Um eine maximale Effizienz zu gewährleisten, ist es außerdem entscheidend, Module mit einer hohen Lichtempfindlichkeit zu wählen. Diese sind auch bei diffusen Lichtverhältnissen in der Lage, Strom zu erzeugen.

Carports und Überdachungen: Doppelte Nutzung von Flächen

Ein weiteres innovatives Einsatzgebiet für Solarmodule stellen Carports und Überdachungen dar.

Diese zeichnen sich gleich durch zwei Vorteile aus: Sie schützen die Fahrzeuge vor Witterungseinflüssen und erzeugen zudem sauberen Strom. Besonders für Privathaushalte mit E-Autos oder für Unternehmen mit großen Parkflächen stellen solche Solar-Carports eine interessante Möglichkeit dar, ihre Flächen effizient zu nutzen.

Zudem lassen sich Solar-Carports durch Stromspeicher ergänzen, sodass die erzeugte Energie direkt für die Ladung von Elektrofahrzeugen genutzt werden kann. Auch hier sind die Anforderungen an die Planung und Konstruktion hoch, da die Stabilität der Unterkonstruktion und die elektrische Verkabelung exakt aufeinander abgestimmt sein müssen.

Agri-Photovoltaik: Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft

Ein besonders spannender Ansatz besteht in dem sogenannten Agri-Photovoltaik. Bei diesem werden Solaranlagen auf landwirtschaftlichen Flächen installiert.

Die Module werden in einer Höhe angebracht, die noch den Anbau von Pflanzen ermöglicht. Diese Doppelnutzung der Flächen bietet mehrere Vorteile: Die Pflanzen werden durch die Module vor einer zu starken Sonneneinstrahlung geschützt, die Verdunstung wird reduziert und gleichzeitig lässt sich umweltfreundlicher Strom erzeugen.

Entsprechende Studien belegen bereits, dass Agri-Photovoltaik-Systeme in vielen Fällen die Produktivität sowohl der landwirtschaftlichen Fläche als auch der Solaranlage steigern können. Besonders in sonnenreichen Regionen mit hohen Temperaturen leistet diese Technologie einen entscheidenden Beitrag zu der Sicherung der Nahrungsversorgung und der Reduktion von CO₂-Emissionen.